Ich hoffe, dass sich in meinen Texten gezeigt hat, dass und wie sehr mir Umeå, Schweden und das Auslandssemster überhaupt gefallen haben. Am Anfang war ich etwas skeptisch. Ein Auslandssemster? Was soll das bringen? Fremde Sprachen lernen? Kann ich auch hier! Neue Leute kennen lernen? Kann ich auch hier? Gut im Lebenslauf aussehen? Mag sein! Trotzdem habe ich mich dafür entschieden. Einfach nur damit ich mir später nicht vorwerfen kann es nicht gemacht zu haben. Heute kann ich sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war ein Auslandssemester zu machen. Auch Schweden bzw. Umeå war eine gute Wahl. Wobei ich glaube, dass es letztendlich egal ist, wo man das Auslandssemester macht. Hauptsache man macht eins. Schweden hat den Vorteil dass man nicht nur eine Sprache lernt, sondern (wenn man sich halbwegs vernünftig anstellt) sogar zwei. Englisch und Schwedisch. Und am besten lernt man eine Sprache immer noch durch sprechen. Und wenn das gleich morgens am Frühstückstisch losgeht umso besser. Man bekommt etwas Abstand zur eigenen Uni und sieht bestimmte Sachen in ganz anderen Winkeln und man sieht wie es an einer anderen Uni abläuft. Dazu hat man ja normalerweise kaum die Möglichkeit. Warum habe ich mich für Schweden entschieden? Nein, es hat nichts (zumindest nicht direkt) mit meinem Namen zu tun. Ich kann es auch nicht genau sagen, ich wollte nicht das Standardprogramm wie Spanien oder Italien machen – aber die anderen 100 deutschen Austauschstudenten in Umeå haben mich etwas besserem belehrt. Man sprach quasi deutsch da oben. An der Uni, im Supermarkt und in der Stadt, überall liefen einem Deutsche über den Weg. Aber auch viele andere bekannte Gesichter. Durch die Einführungsveranstaltungen kannte man (fast) alle anderen Austauschstudenten, da es insgesamt mehr als 300 waren, traf man eigentlich überall jemanden, den man zumindest schon mal gesehen hatte. Neben den Einführungsveranstaltungen gab es noch jede Menge weiterer Veranstaltungen, die extra für uns organisiert wurden. Das Beste war wohl der Trip nach Tallinn.
Natürlich lief nicht immer alles nach Plan. Der Anfang war ja schon, dass unsere Koffer nicht mit uns in Stockholm ankamen. Aber solche Pannen (ob selbstverschuldet oder nicht) hielten sich sehr in Grenzen. Und natürlich gibt es noch ein paar Dinge ich die anders machen würde. Zum Beispiel würde ich das nächste Mal im Sommersemester fahren (nein, nicht nur weil ich jetzt im Wintersemester da war). Denn im Sommersemester hat man dort ein viel breiteres Spektrum an Temperaturen, Wetter und Lichtverhältnissen. Denn das Semester beginnt Ende Januar, dann liegt noch Schnee und es ist lange dunkel und hört im Juni auf. Dann ist es (relativ) warm und man hat fast 24 Stunden Tag, denn dann geht die Sonne nicht unter. Allerdings wäre ist es etwas schwierig im Sommersemester zu gehen, da im Januar bei uns das Wintersemester noch voll im Gang ist. Außerdem würde ich das nächste Mal mit weniger Leuten zusammenfahren die ich kenne. Boris, Julian, MoD und Udo: das soll kein Vorwurf an euch sein, es war eine super Zeit mit euch, nur denke ich, dass man noch mehr „fremdsprachige“ Leute kennen lernt, wenn man nicht ständig mit Deutschen umgeben ist. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich euch angeschlossen habe und nicht umgekehrt. Auch wenn ich in diesen 5 Monaten deutlich mehr unternommen habe, als in Deutschland, denke ich, dass es immer noch zu wenig war. Gerade am Anfang (solange es noch „Sommer“ war) hätten wir mehr die Gegend (mit Bus bzw. Auto) erkunden sollen. Das haben wir erst gegen Ende gemacht. Im Schnee. Auch sehr toll, aber in grün hätte das alles bestimmt auch toll ausgesehen. Und zu guter Letzt wäre es wahrscheinlich besser ein ganzes Jahr zu gehen, denn gerade wenn man sich richtig eingelebt hat, muss man schon wieder gehen. Aber so ist das nun einmal. Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören.
Und das werde ich jetzt auch hier tun. Das bloggen hat mir sehr viel Spaß gemacht. So konnte ich zum einen euch auf dem Laufenden halten, habe und hatte aber auch gleichzeitig eine Art Tagebuch. Deswegen habe ich das ganze jetzt auch noch fertig gemacht, denn ich gehe mal nicht davon aus, dass das hier noch viele Leute lesen ;)
Zum Abschluss gibt es noch ein Mosaik, das wir Boris als Poster zum Einzug geschenkt haben. Ich verbleibe mit einem „Hejdå” oder ”Vi ses” (was beides ”tschüss“ bedeutet).